Miteinander: ein Blick zurück und der Kultursegler-Wunsch für das neue Jahr

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Für den Potsdamer Künstler Peter Rogge sind Engel Spielgefährten, so etwas wie große Geschwister. In seiner aquarellierten Engelserie geht es ihm um den Geist in der Verantwortung: für sich und andere, um das Aufgehoben- statt Ausgeliefertsein. Und dazu kann man gar nicht genug große Geschwister haben.

Es war ein bewegtes Jahr: ein Jahr, das uns aufgewühlt, ja erschüttert hat. Armut und Krieg, vom reichen Westen mit verursacht, klopfen nun an unsere eigene Haustür. Menschen begehren Einlass, die um ihr Leben bangen. Die Angst vor Terrorismus greift um sich und lässt uns erzittern. Und der rechte Mob besetzt mit markigen Worten die Straßen und bellt immer lauter seine Hasstiraden – skandiert von unzufriedenen Mitbürgern, die in allem Fremden eine zusätzliche Belastung fürchten. „Es wird noch kälter in Deutschland“, sagte neulich ein junger einheimischer Mann, der einen dunkelhäutigen Geflüchteten durch Potsdam begleitete. Ich hörte es im Vorbeigehen. Der Satz setzte sich fest. Er meinte sicher nur das Wetter – und sprach doch so viel mehr damit aus.

Neben dieser Kälte steht aber auch unendlich viel Wärme, die gerade auch in Potsdam überall spürbar ist. Sie wird entfacht von Menschen, die sich füreinander stark machen und nicht danach fragen, was kommt noch auf uns zu? Sie arbeiten für den Moment: für das Überleben jetzt und hier! Und dabei hilft auch die Kultur. Sie baut Brücken, zeigt die Vielfalt als Chance. Unsere Stadt wird dabei bunter. Das zeigten Projekte wie „Nathan der Weise“ in der Französischen Kirche oder das Vocalise-Konzert „Neue Welten“ in der Erlöserkirche unter Mitwirkung unserer neuen Nachbarn.

Wie unendlich klein nehmen sich angesichts von Flucht und Vertreibung mitunter die eigenen Sorgen aus?! Aber auch die wollen bewältigt und gelebt sein. Ebenso wie die Freuden, das Lachen, das Miteinandersein und Aneinanderwachsen!

Wir freuen uns als Kultursegler, dass wir nach unserem hitzköpfigen sommerfrischen Start so schnell Freunde gefunden haben, die unsere Idee mittragen. Durch Ihre Klicks, liebe Leser, beweisen Sie, dass die Schönen Künste wichtig sind, um den oft so grauen Alltag mit bunten Farben auszumalen. Sie laden ein, innezuhalten und die Welt in ihrem facettenreichen Licht zu sehen. Wir möchten Sie auch 2016 an Orte entführen, die unsere Sehnsucht nach Erbauung und Reibung, nach Phantasie und kindlichen Frohsinn stillen.

Schreiben Sie uns, welche Ziele wir ansteuern sollten, welche Orte Ihre Wohlfühlorte sind. Das ist unser Weihnachtswunsch! Wir freuen uns über jeden treuen und neuen Weggefährten!

Ihre Kultursegler

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