Das Rumi-Projekt lädt zum Fest der Stille, Ekstase und Hingabe

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Versunken. Meditative Gesänge entführen in spirituelle Welten.

Es plätschert. Zarte Flötentöne schweben nieder in den sanften Fall des Wassers. Die Fantasie malt weite bunte Wiesen, durch die sich quellfrisch Bäche schlängeln. Wer sich in die Rumi-Welt begibt, entflieht dem Alltag und taucht ein in die spirituelle Sphäre der Poesie.

Ich nähere mich erstmal online dieser mir eher fernen Welt, höre mich in die Klangproben ein und schaue auf die Fotos. Dort sind in sich versunkene Musiker zu sehen und tanzende Derwische, wie ich sie fasziniert in Istanbul erlebte.

Doch was und wer ist überhaupt Rumi, zu dem die überall in Potsdam ausliegenden schwarz-roten Flyer derzeit einladen? Am besten erfährt man es wohl, wenn man sich am Samstag, den 28. Mai um 20 Uhr selbst in das Zentrum für Therapie, Körperarbeit und Seminare in der Potsdamer Zeppelinstraße 47 A begibt: zu dem angekündigten „Fest der Stille, Ekstase und Hingabe“.

Beim Nachlesen erfahre ich, das der Namensgeber des Rumi-Projektes der mystische Sufi-Poet Mevlana Rumi ist. Der lebte vor über 800 Jahren und inspirierte Dieter Halbach, den 1953 in Berlin geborenen Musiker, sich auf Rumis Spuren zu begeben. Er durchforstete die historischen Werke, dichtete sie nach und fügte sie zu einem Zyklus über das Leben und Sterben Rumis zusammen. Halbach spannt mit seinen Musikern einen Bogen von den persischen Liedern Rumis über meditative Gesänge, orientalischen Worldjazz bis hin zu andalusischen Klängen.

Die Nachdichtungen werden auf Deutsch und Persisch vorgetragen und auf traditionellen Instrumenten wie die afghanische Laute Rubab („Tor zur Seele“) oder die Rohrflöte Ney („Atem Gottes“) begleitet. „Rumi wird heute in aller Welt verehrt, gelesen und besungen. Er ist aktuell in der Oppositionsbewegung im Iran, unter westlichen Suchenden nach einer herzoffenen Spiritualität oder als Friedensstifter zwischen den Kulturen“, schreibt Halbach auf seiner Internetseite. Er selbst begann als Junghippie autodidaktisch viele Instrumente zu spielen, zu reisen und Improvisations- und Straßenmusik zu machen. Früh beschäftigte er sich mit indischer Musik und Free Jazz. Seine Mutter erzählte ihm, wie er sich schon als kleiner Junge oft um seine eigene Achse gedreht habe, dabei die eine Hand zum Himmel, die andere zur Erde gerichtet – wie ein Derwisch. (he)

Das „Rumi-Projekt“ am Samstag, den 28. Mai, um 20 Uhr, Zeppelinstr. 47 a, 3. Etage. Anmeldung unter Tel. 0331 – 967 96 45.

Weiteres unter www.rumiprojekt.de

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