„Sag mal, geht’s noch?“: „Die Berliner Stadtmusikanten“ als vergnügliches Puppenspiel für Erwachsene

05b Pressefoto Theater Zitadelle Die Berliner Stadtmusikanten
Die Puppenbühne der Zitadelle Spandau kommt mit ihren skurril-witzigen „Berliner Stadtmusikanten“ ins T-Werk.

Zu meinen Lieblingsmärchen gehörten sie nicht: „Die Bremer Stadtmusikanten“. Vielleicht misstraute ich dem ganzen Spuk, dass vier so abgewrackte Gesellen tatsächlich richtige Räuber in die Flucht schlagen können. Und diese Botschaft „Etwas Besseres als den Tod findest du überall …“  bewegte mich als Kind auch nicht sonderlich. Eigentlich packte mich diese Grimm‘sche Geschichte erst so richtig, als ich sie in der Theaterversion der Zitadelle Spandau erzählt bekam: nunmehr als „Berliner Stadtmusikanten“ und als Puppenspiel für Erwachsene. In dieser kurzweilig-pointierten Inszenierung des Familienunternehmens Wagner und des Regisseurs Pierre Schäfer paarten sich plötzlich Leben, Witz und Klugheit auf erfrischende Weise, die noch im Nachhall für vergnügliches Schmunzeln sorgt.

Die Berliner Schauspieltruppe verlegt das Ganze in ein Altersheim, in dem die Ausgedienten und Ausrangierten der Gesellschaft ihr Gnadenbrot fressen – und dabei auch noch bestohlen werden. Räuber gibt es eben überall.

Die wunderbar skurrilen Figuren Kuh, Wolf, Katz und Spatz haben es alsbald satt, nur nach der Pfeife des schlechtgelaunten Pflegepersonals zu tanzen: Sie wollen noch mal richtig auf die Pauke hauen. In Berlin. Und so ziehen sie los, in die große verheißungsvolle Stadt, um sich dort als Straßenmusiker zu verdingen: Wolf und Katze mit ihren tollen Stimmen, Frau Kuh als tänzelnde Primaballerina und Herr Spatz als flatternde „Pfeife“. Diese vier Typen sind so herrlich schräg, so naiv und doch so bauernschlau, dass sie dem Zuschauer mit ihrer tierisch verschrobenen Wortakrobatik sofort ans Herz wachsen.  Die lebensgroßen, liebevoll geführten Puppen berühren, unterhalten, und sorgen für Lacher, die mitunter auch im Halse stecken bleiben. Denn was so unbeschwert über den Puppenbühnenrand daher kommt, erweist sich als alltagstrüber Notstand. Aber Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Oder um es mit Frau Katze zu sagen: „Sag mal, geht’s noch?“

Nachdem mich der erste Teil so begeistert hatte, musste ich natürlich auch den zweiten sehen! Und gleich darauf noch andere Produktionen in diesem herrlich kleinen Theater in der Spandauer Zitadelle, in dem Familien eng zusammenrücken. Und das passiert natürlich auch im T-Werk, wo das rege tourende Unternehmen gern mal vorbeischaut: Jetzt am Wochenende mit Teil 1 seiner „Berliner Stadtmusikanten“ für Jugendliche und Erwachsene und dann wieder im März mit Teil 2. Also: Nicht verpassen! Es gibt Fans, die haben diese Inszenierung schon dreimal gesehen! Und sind bestimmt wieder mit dabei. (he)

Der erste Teil der „Berliner Stadtmusikanten“ ist am 12. und 13.Februar, jeweils 20 Uhr, im T-Werk zu sehen. Der zweite Teil am 18. und 19. März, 20 Uhr. Karten gibt es unter Tel. 0331 – 71 91 39. Die Kultursegler verlosen Freikarten für den 12. Februar (siehe Aktionen)!

Weiteres unter www. t-werk.de

 

 

Ein Kommentar

  1. Großartig! Die „Berliner Stadtmusikanten“ haben uns sehr gut gefallen. Vielen Dank für die Karten, liebe Kultursegler! Wir haben uns auch gleich welche für den 2. Teil im März besorgt. Urkomisch und liebevoll zugleich, wie Frau Kuh, Herr Wolf, Frau Katze und Herr Spatz ihren „Ausbruch“ planen und bewerkstelligen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

    Sigrid Varduhn

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