Versinken an Bord des Theaterschiffs zu „Sounds der Mutter Erde“

Ein Stimmakrobat, der den Himmel auf die Erde holt: Gennady Tkachenko-Papizh. Foto: Adan Ey

Es ist wie eine innere Massage. In der Meditation mit Natur-Sound-Meister Gennady Tkachenko-Papizh wird der eigene Körper zum Erlebnisraum. Auf der ausgerollten Yogamatte im Bauch des Potsdamer Theaterschiffs kann man sich treiben lassen: vielleicht in den Urwald versinken, den Schreien der Möwen lauschen oder im Rauschen des Windes davon schweben. → weiterlesen

Was hält uns bis zum Schluss zusammen? Die Dokumentation „Für immer“ erzählt berührend die Geschichte einer Liebe

Sie streicheln sich gegenseitig ihre tief durchfurchten Hände, während sie schweigend auf der Bank sitzen. „Wie bei 100-Jährigen“, sagt Eva, die erst auf die 90 zugeht, und mit feinem Lächeln hoch zu ihrem Dieter schaut. Den hat sie beim Tanzen kennengelernt und vor 50 Jahren geheiratet. Jetzt hilft ihr dieser „maulfaule Stockfisch, wortkarge Klotz, diese Gefühlsurne“, wie Eva ihn in ihrem Tagebuch einmal wütend beschreibt, beim beschwerlichen Haarewaschen und Strümpfe ausziehen. Er legt ihr vorsichtig die Decke über die Knie, wenn Evas zarter Körper zu frieren beginnt, reicht ihr den Arm beim beschwerlichen Aufstehen. „Wir lernen erst jetzt richtig zu lieben“, sagt Eva. Die NDR-Dokumentation „Für immer – Die Geschichte einer Liebe“ ist ein feinnerviges, lebenspralles und auch witziges Doppelporträt, in dem die Regisseurin Pia Lenz dem Paar vom ersten Kuss bis zum letzten gemeinsamen Augenblick nachspürt. → weiterlesen

Wenn Kinder Nööö sagen. „Liebe, Wut & Milchzähne“ zeigt, wie aus dem Papa ein Schimpfautomat wird

Weihnachten könnte ein besonders gefährlicher Fallensteller werden, denn alle sind zu Hause. Auch in der schönsten Festtagsstimmung kann es passieren:  Plötzlich verwandelt sich die eben noch so kuschelige Mama oder der kumpelige Papa in einen Schimpf-Automaten! Mir nichts, dir nichts mutieren Eltern manchmal zu schnaubenden Wüterichen – nur weil das Kind gerade nicht die Zähne putzen, nicht aufräumen oder noch nicht zu Bett gehen will. Das herrlich unverkrampft in Kinderzimmer hinein leuchtende Vorlesebuch „Liebe, Wut & Milchzähne“ erzählt über das Familienschlachtfeld der kleinen Kollisionen.

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Sonnige Kontraste neben Dämmerdunkel. Ein Bildband erinnert an Walter Leistikow, dem Publikumsliebling und Dolmetscher der spröden Natur

In Stille versunken: Grunewald See, 1895. Sammlung Staatliche Museen Berlin

Es ist ein Genuss, sich durch diese Landschaften zu blättern. Die „spröden Reize der festlichen Kiefernwälder“, die der Maler Walter Leistikow vor gut 120 Jahren auf die Leinwand zauberte, sind vertraut und erstrahlen doch immer wieder in neuer Magie. Ein mit viel Liebe im BeBra-Verlag erschienener Bildband huldigt Leistikows Kraft der Stille. Nicht nur die Reproduktionen der Gemälde überzeugen in farblicher Wucht. Auch der Text von Nicole Bröhan verleiht dem einstigen Mitbegründer der Berliner Sezession lebendige Konturen. Die Kunsthistorikerin und Tochter des Begründers des Bröhan-Museums nimmt uns mit hinein in ein kurzes, aber intensives Malerleben.

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