Weggesperrt in Stalins Lagern. Grit und Niklas Poppe erinnern an Leidensgeschichten unschuldig verurteilter Jugendlicher nach der NS-Zeit

Wie oft bin ich schon an dieser Villa in der Geschwister-Scholl-Straße 54 vorbeigelaufen: mit neugierigem Blick auf die riesige, goldschimmernde Skulptur im Garten des Beratungsunternehmens. Der monumentale Stein klafft in der Mitte auseinander, leuchtet irritierend aus dem Spalt heraus. Erinnert er auch an die dunkle Zeit, als dort in kalten Kellerräumen minderjährige Gefangene geschlagen und drangsaliert wurden? Erst jetzt, nachdem ich das aufwühlende Buch „Verschleppt, verbannt, verschwunden“ der Potsdamer Autorin Grit Poppe und ihres Sohnes Niklas Poppe gelesen habe, kommt mir dieser Gedanke. Ich wusste nicht, was sich dort in der beschlagnahmten Villa Herzfeld, die zuvor dem Verlag Rütten & Loening gehörte, nach 1945 zugetragen hatte: in der Sowjetischen Besatzungszone mitten in Potsdam. → weiterlesen

Noch Karten für die erfolgreiche Inszenierung „Was uns bleibt, sind die Worte“ in der Französischen Kirche

Zwei Männer machen ihren Frieden miteinander, obwohl ihre persönliche Situation so erscheint, als wäre dieser Frieden unmöglich. Ein Vater verlor seine Tochter bei dem Anschlag auf das „Bataclan“ 2015 in Paris und der Sohn des anderen Vaters gehörte zu den Attentätern. Der Vater des Attentäters ging auf den Vater des ermordeten Mädchens zu und sie begannen, miteinander zu reden: über sich, über die Kinder, über den Dschihad. Die Regisseurin Nina Lorenz schuf aus der dokumentarischen Buchvorlage eine poetische, assoziationsreiche Theaterfassung für zwei SchauspielerInnen und eine Tänzerin, in der die Väter, aber auch die verstorbenen jungen Menschen ihren Raum und Versöhnung finden.→ weiterlesen

Ausstellung in der Galerie Kunst-Geschoss Werder musste wegen Brand geschlossen werden

Die Stadtgalerie Werder ist durch einen Kabelbrand im Bereich des Oberlichtes stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Kunstwerke der gerade eröffneten Ausstellung sind teilweise betroffen. Wie Kurator Frank W. Weber mitteilte, zwinge der entstandene Schaden  zum Abbruch der gegenwärtigen Ausstellung „Bis zum Horizont“. „Als Erinnerung bleibt eine thematische Ausstellungseröffnung mit ausgelassener Stimmung.“

Experten begutachten jetzt den Schaden und werden danach die Wiedereröffnung der Galerie planen.
Die nächste Ausstellung sei bereits abgesagt. „Und auch für 2025 werden wir vorerst keine Planung durchführen“, so der Kurator. he

Unverstellte Blicke. Drei Frauen blicken im Kunst-Geschoss Werder „Bis zum Horizont“

Auf dem ersten Blick wirkt in der Ausstellung im Werderaner Kunst-Geschoss alles leicht und luftig. Wolkengebilde ziehen gelassen über Leinwände, in der Mitte des Raumes stehen mit Wasser gefüllte Plastikbecher, auf denen ein Boot „balanciert“. Die Ausstellungsbesucher bahnen sich vorsichtig ihren Weg um das fragile Gebilde. Unter der Überschrift „Bis zum Horizont“ haben sich drei Berliner Frauen aufgemacht, weiter zu schauen, tiefer zu blicken. Auch hinter dem Horizont geht ihre Reise weiter. Von dem Künstler Frank W. Weber spannungsschürend kuratiert, sorgt die kleine Stadtgalerie derzeit für anregenden Gesprächsstoff.
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