Wir kennen ihn vor allem als smarten, nicht immer ganz durchschaubaren Kriminalhauptkommissar Robert Karow: Mark Waschke. Zusammen mit Nina Rubin (Meret Becker) bildet er seit 2015 ein ungleiches Ermittlerduo im Berliner Tatort – er mit messerscharfem Verstand, sie vor allem mit Herz und Schnauze. Am kommenden Freitag zeigt sich der Schauspieler jedoch ganz privat und präsentiert gemeinsam mit Filmexperte „Kino-King“ Knut Elstermann (Radio1) im Filmmuseum Potsdam seinen persönlichen Lieblingsfilm: „Der Spiegel“ (Sowjetunion, 1975).
Die Filmmuseum-Reihe Cinéma Privé verspricht Cineasten immer einen gelungenen Abend: ein bekanntes Gesicht aus Film und Fernsehen stellt sich und seinen Lieblingsfilm vor, anschließend flimmert dieser über die Leinwand des Filmuseums. Dabei handelt es sich nicht selten um vergessene Perlen der Filmgeschichte. Am Freitag, den 8. Dezember erzählt uns Mark Waschke im Gespräch mit Knut Elstermann, warum er sich gerade für „Der Spiegel / Serkalo“ von Andrej Tarkowskij entschieden hat.
In seinem stark autobiographisch geprägten Film, der 1975 entstand, setzt sich der russische Filmemacher Tarkowskij bildgewaltig mit Gedanken und Erinnerungen zum Leben in der Sowjetunion zwischen den 1930er bis 1970er Jahren auseinander. Der Film fiel seinerzeit vor allem durch seine ungewöhnliche Erzählform auf, die anstelle einer konventionellen, gradlinigen Handlung eher einer Collage gleicht und in den Zeitebenen springt. Die staatlichen Kulturkritiker sahen darin kaum einen wertvollen Beitrag zur kommunistischen Doktrin, waren doch vor allem leicht verständliche Botschaften gefragt. Zu anspruchsvoll, zu mystisch war er, wenngleich er letztlich keinen Anlass zur Zensur gab. So konnte der Film einige Jahre später auch im Westen veröffentlicht werden. Und fand dort offensichtlich begeisterte Filmliebhaber, wie Mark Waschke, der diesen, seinen Lieblingsfilm nun mit uns teilt. (ro)
Cinéma Privé im Filmmuseum Potsdam mit Mark Waschke
8. Dezember 2017, 19:30 Uhr
Der Spiegel/ Serkalo R: Andrej Tarkowskij, D: Margarita Terechowa, Ignat Danilzew,Larissa Tarkowskaja, UdSSR 1975, OmU, 105′
Karten sind noch vorhanden! Diese gibt es unter: filmmuseum-potsdam.de
oder an der Abendkasse, sofern noch verfügbar.