Erst Musik, dann Bier: Konzert zum 100. Todestag von Max Reger in der Friedenskirche Sanssouci

Nölken,_Reger
Max Reger beim Komponieren: gemalt von Franz Nölken im Jahr 1913.

Von unserem Gastautor Klaus Büstrin

Der Komponist Max Reger, der ein leidenschaftlicher Genießer von Bier war, konnte Zeit seines Lebens kein Wortspiel und keinen Kalauer unterlassen. Viele von ihnen wurden aufgeschrieben und immer wieder gern zitiert. Zu dem Heidelberger Universitätsmusikdirektor Hermann Poppen sagte er einmal: „Als der liebe Gott den Humor verteilte, habe ich halt zweimal hier geschrien.“ Der Spätromantiker Max Reger ist ein Komponist mit vielen begeisterten Verehrern. Man muss aber auch, um der Gerechtigkeit willen, mitteilen, dass ihm nicht alle Hörer folgten und folgen. In Potsdam hat der am 11. Mai vor 100 Jahren Gestorbene eine gute Heimstatt gefunden. Hier wird er nun auch mit einem Konzert geehrt, das ihm als Komponist und Bierkenner gerecht wird.

Der ehemalige Kantor der Friedenskirche, Matthias Jacob, gestaltet am 10. Mai mit dem Vocalkreis in der Friedenskirche Sanssouci einen Abend, bei dem unter anederem Acht Geistliche Gesänge op. 138 aus dem Jahre 1914 zur Aufführung gelangen.

Reger hat mit ihnen eine eng am Text orientierte Aussage geschaffen und sie in vollendet harmonischer Ausgewogenheit gestaltet. In dem vielfarbigen Konzertprogramm singt die Sopranistin Christine Wolff Drei Geistliche Lieder op.137 und wird dabei an der Orgel begleitet. Kammermusikalisches halten die Flötistin Ulrike Kramer, der Geiger Wolfgang Hasleder sowie die Bratscherin Marion Leleu parat. Matthias Jacob, der Interims-Dirigent des Ensembles, wird natürlich auch Werke Regers auf der symphonischen Woehl-Orgel spielen. Jacob wandte sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder der genialen Orgelmusik von Reger zu, die an Bach geschult ist. „Sebastian Bach ist für mich Anfang und Ende aller Musik; auf ihn ruht und fußt jeder wahre Fortschritt“, schrieb der Komponist einst. Reger strebte eine Verbindung von Bach’scher Formenwelt und den kompositorischen Errungenschaften seiner Zeit an.
Auch der Garnisonkirchenorganist Otto Becker war dem komponierenden Romantiker zugetan. Er stand im Briefwechsel mit Max Reger und widmete ihm drei Orgelwerke.

Max Reger starb bereits im Alter von 43 Jahren nach einem intensiven Leben. Heiteres von und um den Musiker wird im Anschluss an das Gedenkkonzert beim Reger-Bier im Atrium der Friedenskirche vorgetragen. Jede entwertete Konzertkarte ist ein Berechtigungsschein für ein fränkisches Freibier.

Konzert zu Regers 100. Todestag am 10. Mai, 19.30 Uhr, in der Friedenskirche Sanssouci, anschließend gibt es ein Reger-Bier.

Eintritt: 8 Euro, erm. 4 Euro

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