Den Herrnhuter Stern habe ich bereits letztes Wochenende ins Fenster gehängt. Auch die ersten Tannenzweige wurden in der Wohnung verteilt und am Spekulatius konnte ich im Supermarkt auch nicht mehr vorbeigehen. Selbst den ersten Glühwein gab es bereits vor ein paar Wochen auf der Terrasse meiner Eltern. Da waren es allerdings noch knackige Temperaturen um die 0 Grad, wie es sich fürs Glühweintrinken gehört.
Bei lauen 10 Grad zu Last Christmas über die Brandenburger zu schlendern, fühlt sich wie jedes Jahr zu Beginn der Adventszeit irgendwie falsch an. Mal abgesehen von den grausigen Elchgesängen und dem schrillen Weihnachtsblingbling, von denen man sich auf kommerziellen Weihnachtsmärkten wie diesen zum Teil belästigt fühlt.
Doch Weihnachtsmarkt ist nicht gleich Weihnachtsmarkt. Und deswegen habe ich mal recherchiert, wo man im diesen Jahr besinnlich in die Adventszeit eintauchen kann.
Am ersten Adventswochenende findet auf dem Weberplatz der traditionelle, und immer ziemlich gut besuchte, Böhmische Weihnachtsmarkt statt, wo Handwerker, Künstler und Gastwirte böhmische Traditionen präsentieren. Wegen der großen Nachfrage findet der Weihnachtsmarkt auch noch einmal am zweiten Advents-Wochenende statt.
Am zweiten Adventswochenende findet auf dem Kutschstallhof am Neuen Markt der immer wieder schöne Polnische Sternenmarkt statt, auf dem weihnachtliche Bräuche unseres Nachbarlandes zu erleben sind. Über einen Eintritt von 2 Euro ärgere ich mich zwar, aber sie sind kein rausgeschmissenes Geld. Ein Besuch lohnt sich.
Wem weniger an der Weihnachtsstimmung gelegen ist, aber trotzdem gern Stände nach kreativen Geschenkideen abklappert, für den ist am 2. Advent vielleicht das Holy Shit Shopping im Berliner Kraftwerk genau das richtige. Lifestyle-Produkte rund um Mode, Schmuck, Möbel- und Produktdesign, Kunst und Delikatessen werden von den Designern persönlich vor Ort präsentiert. Bei entspannten Beats, Drinks und Streetfood in der Hand lässt es sich ganz hip dem Weihnachtsstress entfliehen.
Ein schönes Ziel für einen Nachmittagsspaziergang durch den Park Sanssouci ist der am 7. Dezember stattfindende Weihnachtsmarkt der Uni Potsdam. Auf dem Campus am Neuen Palais im Innenhof von Haus 8 wird in der Zeit von 14-19 Uhr an zahlreichen Marktständen viel Kunst und Kreatives angeboten. Kleine Besucher können basteln oder Geschichten lauschen.
Den wohl höchsten Weihnachtsmarkt Berlins findet man auf den Dächern der Neukölln Arkaden im Klunkerkranich. Einen Glühwein mit Blick über die Hauptstadt kann man an den ersten drei Adventswochenende genießen. Doch erst einmal muss man sich den Weg durch das Parkhaus nach oben bahnen. Nicht aufgeben, es lohnt sich!
Eine große Fangemeinde weist nicht nur der Fußball von Babelsberg 03 auf, sondern auch sein Weihnachtsmarkt, der traditionell am 4. Adventswochenende am Karl-Liebknecht-Stadion stattfindet. Unter dem Motto „Kreativ. Karitativ. Köstlich“ ertönen statt Torjubel Weihnachtsmelodien und auf dem Spielfeld gibt es wenn dann nur Kämpfe um die letzten Geschenke – an ausgewählten Ständen von Künstlern und Vereinen aus der Region. Außerdem gibt es eine Bastelecke, Knüppelteig über dem Lagerfeuer, eine Eisstockbahn und am Samstag eine Autogrammstunde der Mannschaft.
Wer auf Stadttrubel keine Lust hat und mit Kind und Kegel lieber raus ins Grüne will, der sollte am Samstag des 4. Adventwochenende die weihnachtlichen Aktionen im NaturParkZentrum Trebbin wahrnehmen. Neben regionalen und weihnachtlichen Köstlichkeiten gibt es dort eine Fackelwanderung ins Wildgehege Glauer Tal, Stockbrot vom Lagerfeuer, Wanderungen mit dem Esel, Lampionbasteln und vieles mehr.
Natürlich lässt sich die Aufzählung der hiesigen Märkte noch ewig fortsetzen. Wer eine genaue Übersicht sucht, wird hier fündig. (so)