Wie ein Lauffeuer hat sich die Nachricht über den neuen Wochenmarkt im Stadtteil verbreitet, für den die Initiatorin Tabea Gutschmidt so lange kämpfen musste und der am vergangenen Freitag erstmals stattfand. Es ist ein besonderer Tag für Potsdam-West. Der Duft der Pfingstrosen mischt sich mit dem der frisch gebackenen Waffeln und lockte nicht nur die Anwohner auf den anheimelnden Platz unter der großen Buche. Manch einer mag sich fragen, warum wegen ein paar Marktständen ein ganzes Viertel aus dem Häuschen ist. Vielleicht weil es weniger ums Obst kaufen, als vielmehr um den nachbarschaftlichen Austausch geht, der in diesem Kiez ohnehin groß geschrieben wird.
Von Obst und Gemüse über Feinkost und vegane Aufstriche bis Quiche und Krauteintopf bieten die Händler an etwa zehn Marktständen eine breite Auswahl an frischen und ausgewählten Köstlichkeiten. Nicht alle Anwohner sind begeistert, dass künftig jeden Freitag von 14 bis 20 Uhr die Hälfte des Rudolf-Tschäpe-Platzes gesperrt wird und die sowieso viel zu knappen Parkplätze im Viertel den Marktständen weichen sollen. Doch am vergangenen Freitag haben dann doch alle mal vorbeigeschaut: die Rentner und Studenten, vor allem aber die jungen Familien. Und sie sind es wohl auch, die den Unterschied zum Markt am Bassinplatz oder am Nauener Tor ausmachen. Das familiäre Flair lädt zum Plaudern und Verweilen ein. Die Kinder klettern zwischen den Ästen der großen Buche, während die Eltern ihre Einkaufstaschen füllen oder mit dem Nachbar einen Kaffee schlürfen. Zum perfekten Start ins Wochenende fehlen eigentlich nur das kühle Bier oder eine frische Weißweinschorle. Schade, dass es dafür einer extra Ausschankgenehmigung bedarf. (so)
Jeden Freitag, 14 bis 20 Uhr
Doktor-Rudolf-Tschäpe-Platz, 14471 Potsdam