Leuchte Licht mit hellem Schein

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Kettenbriefe machen die Runde: Per Whatsapp tanzen und springen Weihnachtsmänner mehr oder weniger lustig durchs Handy. Einen dieser „Briefe“ habe ich geteilt: Er rief nach dem Attentat in Berlin zu einer Lichterkette für Liebe, Frieden und Menschlichkeit auf. Jeder wurde gebeten, eine Kerze ins Fenster zu stellen: mit dem Traum, ganz Europa möge leuchten. Feuer als Quelle des Lichts und der Wärme. Ich stellte eine Kerze ins Fenster, zündete sie an und hatte für einen Moment das Gefühl, etwas tun zu können. Heute Abend leuchten Tausend Kerzen – hell wie ein Dom. Besinnen wir uns gemeinsam auf die Kraft der Familie und der Freunde. Auf die leisen Töne des friedlichen Miteinanders.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben ein gesundes und friedliches Weihnachtsfest und bedanken uns für die gemeinsame Zeit des Kultursegelns!

Tief in Kopf und Herz eingenistet: zwei CDs mit Luthers Liedern

Ein Geschenktipp von unserem Gastautor Klaus Büstrin

luther_2017_rgb-fit-559x1200table50Der Reformator Martin Luther dichtete seine Kirchenlieder nicht in der damals üblichen Liturgiesprache, sondern allgemein verständlich auf Deutsch. Somit wurde auch die Gottesdienst-Gemeinde zum Subjekt und zum Träger des Gottesdienstes durch den volkssprachlichen, muttersprachlichen Gesang. In dieser Form ist die Gemeinde seit der Reformation vor 500 Jahren die Hauptakteurin des Gottesdienstes.

Die 35 erhaltenen Lieder Luthers – von den ursprünglich vielleicht 45 – sind quantitativ betrachtet ein wohl eher kleines musikalisch-literarisches Œuvre. In seinen Texten und Melodien jedoch steckt eine enorme Kraft. Klar und zupackend ist die Sprache, kernig die Musik. Mit vielen Liedern verfolgte Luther pädagogische Ziele, ohne dass man es heute noch spürt. So werden die Weihnachts- und die Ostergeschichte erzählt und das Vaterunser oder der Katechismus erklärt. Nicht zuletzt nisten sich mit Melodien verbundene Texte, gesungene Lieder, tief in Kopf und Herz ein.

Sämtliche Lieder von Martin Luther wurden nun auf zwei neuen CDs eingespielt, herausgegeben von der Edition chrismon und dem Carus Verlag. Klaus-Martin Bresgott, der Musikverantwortliche im Kulturbüro der Evangelischen Kirche Deutschlands, sang mit dem von ihm geleiteten Athesinus Consort die Luther-Lieder ein. Zum Consort gesellten sich unter anderen der Kammerchor Stuttgart, die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Komponisten aller Epochen haben sich den dichterischen und musikalischen Erfindungen immer wieder zugewandt, sie mit ihren eigenen kompositorischen Interpretationen in die jeweilige Zeit geholt. Bis heute. Somit ist eine farbig-spannende Aufnahme entstanden, die von großer Aussagekraft ist, weil die Sängerinen und Sänger, vor allem des Athesinus Consort, Luthers neue Lieder mit hörbarer Freude an die Frau und an den Mann bringen.

In der Friedenskirche Sanssouci wird es Anfang des kommenden Jahres eine Predigtreihe mit vier Gottesdiensten zu den Liedern des Reformators geben. Am Samstag, 7. Januar, 16 Uhr, predigt der Publizist Andreas Hillger über den Weihnachtschoral „Vom Himmel hoch, da komm ich her“. Der neue Kantor der Friedenskirche, der 27-jährige Johannes Lang, spielt auf der Woehl-Orgel aus dem reichen Fundus musikalischer Erfindungen, die man dem bekannten und beliebten Lied zugedacht hat. Weitere Gottesdienste sind am 21. Januar sowie am 11. und 25. Februar, jeweils um 16 Uhr.

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Luthers Lieder, 2 CDs,

edition chrismon, 19.90 Euro

 

 

Zu Gast in Lilis Weihnachtsbäckerei

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Die Ärmel hoch gekrempelt und los geht’s: Wir probieren die „Schuhsohlen“ von Lilis Omi aus.

Alle Jahre wieder: diese Manscherei. Nein, ich bin nicht die große Plätzchenbäckerin. Irgendwie kriege ich nie den ausgestochenen Teig feinsäuberlich vom Tisch aufs Blech gehoben. Dennoch probiere ich es immer wieder- den Kindern zuliebe. Vergangenes Jahr ging mir mein fünfjähriger Enkel zur Hand. Nach zehn Minuten Freude und einem flotten „Oh, es riecht gut“ auf den Lippen kam bereits die Langeweile. Schließlich füllte ich allein Blech um Blech und der Teig wollte kein Ende nehmen. Immerhin, aufgegessen wurden sie alle: die Sterne, Glocken, Autos, Herzen …

Mit Lilis Rezept werde ich unverzagt wieder zur Tat schreiten – und den Trick  des Kühlschranks testen. Irgendwann mit fast 60 muss ich ja wohl auch in der Lage sein, den Zuckerbäckerhut mit Würde zu tragen.

Lili hat ein schnelles und einfaches Plätzchenrezept von der Schwieger-Omi aus der Altmark herausgekramt und ihre Familie war erneut begeistert. Früher durften die inzwischen erwachsenen Kinder der Omi helfen. „Einfach Zucker auf den Küchentisch und jeder konnte mit ausrollen … schöne Schmadderei, aber so hat’s ja am meisten Spaß gemacht!“, erinnert sich Lili.→ weiterlesen

Jauchzet, frohlocket: Das Weihnachtsoratorium von Bach auch speziell für Kinder

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Wenn Bilder das Herz ergreifen … In der Erlöserkirche wird die Weihnachtsgeschichte kindgerecht erzählt

Sie ergreifen uns immer wieder: diese großen alten Geschichten. In den maßgeschneiderten  Gewändern des Meisters Johann Sebastian Bach vereinen sich biblische Text mit himmlischer Musik und erheben sich engelsgleich in beglückender Lebensfreude. Das Weihnachtsoratorium ist  ein unvergänglicher „Hit“. In unserem Wohnzimmer erklingt er Jahr für Jahr mit dem Dresdner Kreuzchor und der Dresdner Philharmonie – schon etwas knarrend auf dem Plattenteller. Noch viel strahlender entfaltet er sich natürlich live im Kirchenschiff. Unter dem rot-goldenen Sternengewölbe der Erlöserkirche erreicht die Musik mit Kraft und Seele unser Herz und rührt uns an mit geistlichen Bildern, die wie Liebeslyrik anmuten: „Jauchzet, frohlocket!“

In diesem Jahr sind in der Erlöserkirche von den Teilen 1-3 gleich zwei Fassungen zu erleben: die altbewährte für die Großen (am 17. Dezember) und eine verschlankte speziell für Kinder und Familien.→ weiterlesen