Auf der Suche nach dem Lieblingsstück: Kunstmesse „ART Brandenburg“ in der Schinkelhalle

Auf der Webseite kann man schon mal auf Tuchfühlung gehen und zwischen den Künstlern wandeln. Ich stoppe bei den sinnlich-selbstbewussten Frauenfiguren von Heike Adner, dem feingesponnen-kraftvollen Liniengeflecht des armenischen Malers Ararat Haydeyan, den raumgreifend-erzählerischen Collagen von Bettina Schilling … Und merke: Es wird schwierig!

Es ist ein spannender Vorgeschmack auf die Werke von rund 100 zeitgenössischen Künstlern, Künstlerkollektiven und Produzentengalerien aus Brandenburg und Berlin, die vom 9. bis 12. November auf der 7. ART BRANDENBURG präsentiert werden.→ weiterlesen

Farbe statt grauer Masse. Das Museum Barberini schaut „Hinter die Maske“: auf Künstler aus der DDR

Kampf ums Gleichgewicht: Der „Seiltänzer“ von Trak Wendisch 1984

Hier soll ein Schlussstrich gezogen werden: Das Nachwende-Schwarz-Weiß-Bild der DDR-Kunst wird mit Farbe gefüllt. Nein, es gab nicht nur Staats- und Auftragskunst und nicht alle Künstler biederten sich an und ließen sich verbiegen. Und selbst die staatsnahen Größen warteten durchaus mit Qualität auf. Differenzierung statt Pauschalisierung. Das Museum Barberini schaut nun abseits der politischen und sozialen Aufladung auf die künstlerische Bedeutung, die zwischen 1945 bis 1989 entstanden ist. Die ausgewählten Werke von 80 Künstlern in rund 120 Werken zeigen deutlich die Traditionslinien auf, die an den DDR-Grenzen keineswegs vorbei liefen. → weiterlesen

Schönheit hat viele Gesichter: Im Zwiegespräch mit den Old Masters im Supermarkt Golm

Wir sind nicht die Einzigen, die an diesem Nachmittag in die Hochkultur von Golm eintauchen. Ja, in diesem versteckten Winkel des seit 17 Jahren geschlossenen Lebensmittelmarktes ist eine Ausstellung zu sehen, die es in sich hat. Und die aufgrund der großen Resonanz bis Mitte November verlängert wird. Ich muss zugeben, dass ich mich etwas skeptisch auf den Weg gemacht habe: eher an Promi-Schaumschlägerei dachte als an zupackende Kunst. Irrtum!

„Old Masters“ ist diese aufwühlende Ausstellung überschrieben, in der berühmte Gemälde nachgestellt und fotografiert wurden. Es ist keineswegs ein Abklatsch der Alten Meister, was der polnischen Fotografin Sylwia Makris da in feinsinniger Neuinszenierung gelungen ist: kein ehrfurchtvolles Erstarren.→ weiterlesen

Lilis Gruß aus der Küche: ein herbstliches Dreigang-Menü

Als mich mein Mann mit seinem diesjährigen Urlaubswunschziel konfrontierte, glaubte ich, meinen Ohren nicht zu trauen. Nach Detmold sollte es gehen, so sein Begehr. Ich kenne Detmold nicht. Aber es hörte sich an wie Hintertupfingen, Jüterbog oder Würselen. Inzwischen weiß ich, dass er sich auf die Spuren der Varusschlacht begeben möchte: zum Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald. Nun denn: Morgen geht’s los. Ein straffes Programm ist „abzuarbeiten“: mit klangvollen Stationen wie Münster, Bonn, Worms und Heidelberg, die auf Detmold folgen. Am Ende erwartet uns ein Quartier in Meersburg am Bodensee, dem Ort der Erbauung von Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Ihr Fürstenhäusle ist indes gerade wegen Renovierung geschlossen. Schade. Aber es gibt anderes zu entdecken. Zum Beispiel die Badische Küche.

Doch bevor wir uns auf Brägele mit Bibeliskä einlassen, was so viel wie Bratkartoffeln mit selbstgemachtem Kräuterquark bedeutet, gibt es hier für Euch nochmal Lili „satt“: Ein Dreigang-Menü mit den Früchten des Herbstes. Ich habe es bereits kosten dürfen – und schmecke noch immer die aromatischen Kürbisspalten und köstlichen Weinpflaumen auf den Lippen.→ weiterlesen