Und noch ein lächelndes Vollmondgesicht: Wenn Bildchen zu uns sprechen

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Wer „whatsappt“ oder chattet, kommt an ihr nicht vorbei: der bunten Welt der Emoticons.

Der Rekordinhaber ist mein Enkel. Er hat es auf 35 gebracht: ein Schweif aus Sternen, Sonne und Mond. Der ganze Himmel vereint auf meinem kleinen Display. Bei meinen Freundinnen sind zwinkernde Smileys mit Kussmund, Herzaugen und Schmollmund heiß im Kurs. Und eine schlicht lächelnde Sonne macht sich ohnehin verdammt gut als Übergang zwischen verschiedenen Absätzen. Das Auge sieht eben mit. Und die so genannten Emoticons – Symbole, die verwendet werden, um Stimmungs- und Gefühlszustände auszudrücken – bringen Farbe ins grau-weiße „Papier“ der Elektronik-Briefe. Gut gelaunt wird geschrieben und „gemalt“, was das Zeug hält. Her und hin und hin und her und jeder möchte das letzte Wort haben – gern mit dem dicken aufmunternden Daumen als Schlussakkord. Wer schreibt, der bleibt. Daran hat sich seit Jahrhunderten nichts geändert. Nur die Form wandelt sich.
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Verlosung: 2 x 2 Freikarten für „Nathan der Weise“ in der Französischen Kirche

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Jude und Muslim werden Freunde: Teo Vadersen spielt den reichen und weisen Nathan (r.), Martin Molitor den offenherzigen Sultan Saladin. Foto: Poetenpack/Constanze Henning

[Update: die Verlosung ist bereits beendet] Nimmt man die Beitrags-Klickzahlen des Kulturseglers als Maßstab, so war die Poetenpack-Inszenierung von Lessings „Nathan der Weise“ in der Französischen Kirche mit Abstand das meistbeachtete Kulturevent des letzten Jahres. Unsere Rezension kann hier noch einmal nachgelesen werden.

Nun, ein Jahr später, gibt es eine Neuauflage des erfolgreichen Stückes in Regie von Andreas Hueck. Zwischen dem 26. und 30. Oktober finden abendliche Aufführungen jeweils um 19 Uhr in der Französischen Kirche Potsdam statt.

Für die Veranstaltung am Samstag, den 29. Oktober, 19 Uhr, verlost der Kultursegler 2 x 2 Freikarten.

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Darf ich vorstellen? Miss Schnuck – Letzte Chance für Toni Erdmann

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Miss Schnuck alias Ines Conradi lädt zum Empfang im Evakostüm und sorgt für Lacher, die im Halse stecken bleiben. (Foto: Komplizen Film)

Sein Name war in den vergangenen Wochen in vieler Munde: Toni Erdmann. Das ist dieser verrückte Papa, der nicht mit ansehen kann, wie seine Tochter über ihre Arbeit das Leben vergisst. Nachdem der Film von Regisseurin Maren Ade in Cannes gefeiert und mit dem Preis der internationalen Filmkritik 2016 ausgezeichnet wurde, traf er auch bei den deutschen Cineasten auf großen Anklang. Im Thalia Potsdam war er über Wochen zu sehen und trotzdem hab ich es einfach nicht nach Babelsberg geschafft. Mal stimmte die Zeit nicht, mal fehlte die Begleitung. Aber da Freunde und Familie gleichermaßen begeistert waren, wollte ich dieses Kinoerlebnis auf keinen Fall verpassen. Umso mehr freute ich mich, als ich den Film im Programm des Filmmuseums entdeckte. An drei Terminen haben alle Nachzügler noch einmal die Chance, selbst die Bekanntschaft mit Toni Erdmann und Ms. Schnuck zu machen.→ weiterlesen

Zum Herz zerreißen: Der Film „24 Wochen“ ist von atemloser Kraft und Ehrlichkeit

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Noch im Thalia zu sehen: „24 Wochen“. Ein großer Film, der nichts ausspart. Foto: Neue Visionen

In diesen Film sollte keiner alleine gehen. Er hat so eine Wucht, dass man einfach die Nähe eines Freundes braucht, mit dem man auch anschließend das Unfassbare teilen kann. Eigentlich wollte ich mich um „24 Wochen“ drücken. Allein der Trailer zog mich schon runter. Doch dann fragte mich eine Freundin, ob ich sie begleiten würde. Ich ging mit. Und das war gut so. Dieser Film über die Frage, ob man ein behindertes und zudem herzkrankes Kind zur Welt bringt, ist so direkt, so ehrlich, so schonungslos, dass er noch Tage später in Kopf und Seele kreist. Und immer wieder zu dem Gedanken führt: Gott sei Dank, dass ich das nicht entscheiden muss!

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