Lustwandeln unter Palmen – Valentinstag im Botanischen Garten

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Auch um frivol aussehende Pflanzen wird es am Valentinstag im Botanischen Garten gehen.

Valentinstag steht vor der Tür. Was für ein Blödsinn, denken sich viele. Der Tag hat mit Romantik doch nicht viel zu tun. Eigentlich sind es vor allem die Blumenhändler, die daran festhalten. Ist man verliebt, kann man sich das auch an jedem anderen Tag im Jahr sagen und zeigen. Klar, kann man. Und ja, die Rosenhändler verdienen sich eine goldene Nase. Aber mal ehrlich … Wer freut sich nicht darüber, wenn am 14. Februar schöne Blumen auf dem Tisch stehen, das Frühstück besonders lecker hergerichtet ist oder der Liebste dich ins Theater oder Restaurant ausführt?! Einen erfrischenden Valentinstag für Alt- und Neu-Verliebte verspricht auch der Botanische Garten der Universität Potsdam, der sich für den 14. Februar etwas ganz besonderes ausgedacht hat.→ weiterlesen

„Sag mal, geht’s noch?“: „Die Berliner Stadtmusikanten“ als vergnügliches Puppenspiel für Erwachsene

05b Pressefoto Theater Zitadelle Die Berliner Stadtmusikanten
Die Puppenbühne der Zitadelle Spandau kommt mit ihren skurril-witzigen „Berliner Stadtmusikanten“ ins T-Werk.

Zu meinen Lieblingsmärchen gehörten sie nicht: „Die Bremer Stadtmusikanten“. Vielleicht misstraute ich dem ganzen Spuk, dass vier so abgewrackte Gesellen tatsächlich richtige Räuber in die Flucht schlagen können. Und diese Botschaft „Etwas Besseres als den Tod findest du überall …“  bewegte mich als Kind auch nicht sonderlich. Eigentlich packte mich diese Grimm‘sche Geschichte erst so richtig, als ich sie in der Theaterversion der Zitadelle Spandau erzählt bekam: nunmehr als „Berliner Stadtmusikanten“ und als Puppenspiel für Erwachsene. In dieser kurzweilig-pointierten Inszenierung des Familienunternehmens Wagner und des Regisseurs Pierre Schäfer paarten sich plötzlich Leben, Witz und Klugheit auf erfrischende Weise, die noch im Nachhall für vergnügliches Schmunzeln sorgt.→ weiterlesen

Blass und seelenlos: „Der Besuch der alten Dame“ am Hans Otto Theater

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Alissa Kohlbusch baute die Bühne als Katakomben. Für die Schauspieler wurden die Schrägen in die Unterwelt zur Rutschpartie. Foto: HOT

Sie verlassen nicht das sinkende Schiff. Nein, diese Ratten kommen aus allen Löchern und feiern fröhlich Urständ …

Wir sitzen im Theater und schauen zur Premiere von Dürrenmatts tragischer Komödie „Der Besuch der alten Dame“ in die Katakomben von Güllen. Rauch steigt aus der Unterwelt des verarmten seelenlosen Dorfes auf. Es riecht förmlich nach Verwesung. Die raumgreifende Bühne von Alissa Kolbusch mit den in den Abgrund führenden Schrägen gehört zu den eindringlichsten Bildern dieser Inszenierung am Hans Otto Theater. Ansonsten wabert der Abend in der Regie von Niklas Ritter vorhersehbar dahin: mit überflüssigen szenischen Zutaten – wie dem Oratoriengesang oder die Fahrt mit dem Pappauto – die die Handlung spannungsarm zerfasern lässt.→ weiterlesen

Manche mögen’s heiß: Mit dem Aufguss-Vizeweltmeister im Theater

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In diesem Theaterrund im Saunapark Wendisch Rietz öffnet sich mehrmals am Tag der Vorhang für spektakuläre Show-Aufgüsse. Bis zu 200 Saunagänger können gleichzeitig die hitzigen Vorstellungen erleben.

Drei Minuten vor Vorstellungsbeginn klingelt es ordnungsgemäß. Aus allen Richtungen des Gartens schlürfen die Theatergäste herbei: in Badelatschen und Bademänteln. Nachdem sie ihre Garderobe abgelegt und sich im dreireihigen Parkett verteilt haben, wird es dunkel im „Saal“. Das Schauspiel beginnt. Weiße Tücher wirbeln durch die Lüfte, drehen Loopings und formen blitzartig immer neue Figuren. Es sieht aus, als würden Gespenster Rock’n’Roll tanzen. Vor uns steht, nein tippelt, der Vizeweltmeister im Saunaaufguss und verzückt mit seinem athletischen Körper und seiner ausgefeilten Choreografie nicht nur die schwitzenden Damen.→ weiterlesen