Werders Abgründe: Die „Dunkle Havel“ als spannungsreicher Heimatkrimi

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Kommissar Sanftleben stochert im dichten Nebel, der sich über die Havel legt. Foto: jä

Eine Freundin erzählte mir, dass sie gerade einen Krimi lese, der in unserer Gegend spiele und total spannend sei. Eine Woche später beam ich das Buch geschenkt. Eine gewisse Skepsis beim Thema Heimatkrimi kann ich nicht verleugnen. Doch die wich mit jeder der rund 250 Seiten. Die „Dunkle Havel“ von Tim Pieper riss mich mit in ihre Untiefen. Auch wenn die literarische Fangleine etwas kurz geraten ist – die anfängliche Armut an Verben störte mich schon  – nahm  mich die Handlung sofort gefangen. Gespannt trat ich ein in das Gartenreich der Obstmucker-Gilde. Hinter dieser bürgerlichen Fassade öffnete sich nunmehr ein wahrer Schlund an krimineller Energie: Drogen, Prostitution, Menschenhandel. Und der Anglerverein mittendrin im Sumpf der skrupellosen Hakenleger.→ weiterlesen

Vom Fliegen und Straucheln – Vertraute Stimmen aus „Made in Potsdam“

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Eine Poesie der Leichtigkeit und des fragilen Seins: Alice Bahras „Balance“ im Kunstraum.

Es ist nichts Neues: Die Zeit rast und schon wieder hat man verpasst, was auf der eigenen Wunschliste eigentlich ganz oben stand. Diese Ausstellung habe ich glücklicherweise auf seinen letzten Metern noch erwischt. Sonntag schließt sie nach vierwöchiger Dauer: „Made in Potsdam“. Diese Hommage von Potsdamern an Potsdam ist im Kunstraum des Waschhauses zu sehen und vereint sieben kraftvoll-künstlerische Stimmen.→ weiterlesen

Lustwandeln unter Palmen – Valentinstag im Botanischen Garten

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Auch um frivol aussehende Pflanzen wird es am Valentinstag im Botanischen Garten gehen.

Valentinstag steht vor der Tür. Was für ein Blödsinn, denken sich viele. Der Tag hat mit Romantik doch nicht viel zu tun. Eigentlich sind es vor allem die Blumenhändler, die daran festhalten. Ist man verliebt, kann man sich das auch an jedem anderen Tag im Jahr sagen und zeigen. Klar, kann man. Und ja, die Rosenhändler verdienen sich eine goldene Nase. Aber mal ehrlich … Wer freut sich nicht darüber, wenn am 14. Februar schöne Blumen auf dem Tisch stehen, das Frühstück besonders lecker hergerichtet ist oder der Liebste dich ins Theater oder Restaurant ausführt?! Einen erfrischenden Valentinstag für Alt- und Neu-Verliebte verspricht auch der Botanische Garten der Universität Potsdam, der sich für den 14. Februar etwas ganz besonderes ausgedacht hat.→ weiterlesen

„Sag mal, geht’s noch?“: „Die Berliner Stadtmusikanten“ als vergnügliches Puppenspiel für Erwachsene

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Die Puppenbühne der Zitadelle Spandau kommt mit ihren skurril-witzigen „Berliner Stadtmusikanten“ ins T-Werk.

Zu meinen Lieblingsmärchen gehörten sie nicht: „Die Bremer Stadtmusikanten“. Vielleicht misstraute ich dem ganzen Spuk, dass vier so abgewrackte Gesellen tatsächlich richtige Räuber in die Flucht schlagen können. Und diese Botschaft „Etwas Besseres als den Tod findest du überall …“  bewegte mich als Kind auch nicht sonderlich. Eigentlich packte mich diese Grimm‘sche Geschichte erst so richtig, als ich sie in der Theaterversion der Zitadelle Spandau erzählt bekam: nunmehr als „Berliner Stadtmusikanten“ und als Puppenspiel für Erwachsene. In dieser kurzweilig-pointierten Inszenierung des Familienunternehmens Wagner und des Regisseurs Pierre Schäfer paarten sich plötzlich Leben, Witz und Klugheit auf erfrischende Weise, die noch im Nachhall für vergnügliches Schmunzeln sorgt.→ weiterlesen