Von unserem Gastautor Klaus Büstrin
Es wird in der Reihe der diesjährigen Sinfoniekonzerte des Neuen Kammerorchesters Potsdam, das sein 15-jähriges Jubiläum feiert, viel getanzt. Stand im ersten Konzert der höfische Tanz im Mittelpunkt, so hat am Donnerstag in der Erlöserkirche der Tango ein Wort mitzureden.
Das Stück „Youkali“, das Kurt Weill während seines Pariser Exils 1934 komponierte, wurde in Frankreich sehr beliebt, vor allem als es später einen Text erhielt. Damals war der Tango von Argentinien über verschiedene Wege – auch über Seeleute – nach Frankreich gekommen. Vor allem in Paris hatte er seine begeisterten Anhänger. Es war auch die Sehnsucht nach neuen, besseren Welten, die man sich in Übersee erhoffte. Auch „Youkali“ erzählt von dieser Hoffnung.
Das Neue Kammerorchester Potsdam und der Dirigent Ud Joffe haben für ihr Sinfoniekonzert am 19. November in der Erlöserkirche mit dem Titel „Neue Welten“ neben Weills konzertantem Tango weitere Sehnsuchts-Werke ausgewählt. Vom Vater des „Tango Nuevo“, Astor Piazzolla, erklingt „Frühling in Buenos Aires“, ein sehr emotionaler Lobpreis auf die Hauptstadt seines Heimatlandes Argeninien.
Farbenprächtig ist die Instrumentierung der Ballettmusik „Die Erschaffung der Welt“ des Franzosen Darius Milhaud, ein Hymnus auf die Schönheiten der Schöpfung. Dazu entwickelte die Potsdamer Künstlerin Annette Paul gemeinsam mit zwei Neuankömmlingen aus Syrien, Ola und ihr Mann Abdullah, eine Szenografie synchron zur Musik.
Das Sinfoniekonzert am Donnerstag, den 19. November um 19.30 Uhr, findet im Rahmen des diesjährigen Vocalise-Festivals statt. Die Vocalise endet am Sonntag, den 22. November, um 11 Uhr mit der Bach-Kantate des Neuen Kammerchores und des Neuen Kammerorchesters Potsdam in der Erlöserkirche. Zuvor gibt es noch am 21. November um 19.30 Uhr ein Konzert mit dem Oratorienchor Potsdam und mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg in der Nikolaikirche.
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