Kein Halt auf freier Strecke. „Schlafen werden wir später“ in dieser rastlosen Zeit

Zsuzsa Bánk lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Frankfurt am Main. In ihrem Briefroman  fragt sie: Was wird noch kommen in diesem Leben um die 50?! Foto: Gaby Gerster

Gerade bin ich durch den dicken Wälzer von Juli Zeh gerauscht und noch ganz benommen von diesem stachligen Charakteren-Gestrüpp, das tief in die Haut sticht. Dieser schwergewichtige Heimatroman „Unterleuten“ reißt einer sehnsuchtsgetränkten Dorfromantik beherzt die Maske vom Gesicht. Danach hat es jedes weitere Lebensdrama erstmal schwer, zu einer neuen Leseleidenschaft zu werden.

Dennoch griff ich erwartungsfroh zu Zsusza Bánks im S. Fischer-Verlag erschienenen Briefroman „Schlafen werden wir später“, das die Autorin am Mittwoch im Waschhaus vorstellen wird. Eigentlich sollte die Lesung  im Buchladen Wist stattfinden, aber die Nachfrage war zu groß. Von der preisgekrönten deutschen Schriftstellerin mit ungarischen Wurzeln kannte ich bereits „Die hellen Tage“, die mich in ihrer weltverlorenen Schwebe leseglücklich machten.

Ihr neues Werk ist nun in gut konsumierbarer Briefform geschrieben: Zwei Freundinnen teilen sich fast täglich per Email mit, von welchen Alltagskrisen sie gerade durchgeschüttelt und aufgerieben werden. Und davon gibt es unzählige in diesen beiden so verschiedenen Leben.→ weiterlesen

Lilis Blitzrezept: Pasta mit Lachs

Manchmal muss es schnell gehen. Gerade jetzt, wo sich Lilis Zuhause in eine Baustelle verwandelt hat, bleibt wenig Zeit und Muße, um am Herd zu  stehen. Doch eine gute Küchenfee hat immer ein Rezept parat, das sich auch im Baudreck zügig zubereiten und servieren lässt. Hier also Lilis Blitzrezept für ein leckeres „Abendbrot“ zu zweit:

Pasta mit Lachs→ weiterlesen

Kultursegler auf Tour: „Elphi“ im Selbsttest

Die Hamburger Elbphilharmonie eröffnete am 11. Januar 2017
Foto: Andi Graf (Creative Commons)

Bis sie vollendet werden konnte, musste viel Wasser die Elbe runter- und vor allem viel Geld aus dem Bürgerschaftssäckel abfließen: die Hamburger Elbphilharmonie. Mit ungeahnten Bauverzögerungen und einer Kostenentwicklung, die dem Fass den Boden auszuschlagen drohte, lag der Vergleich zum Berliner Flughafen BER schnell nahe. Doch der große Unterschied ist: die „Elphi“ ist trotz 7-jähriger Verspätung und einer Vervierfachung der Kosten im Gegensatz zum BER nun tatsächlich fertig geworden. Vor etwas mehr als einem Monat wurde mit viel Brimborium die Eröffnung gefeiert. Seit dem scheint man in Hamburg nicht mehr zurückschauen zu wollen – um das neue Wahrzeichen der Stadt ist ein regelrechter Hype entstanden. Viel wurde geschrieben über die einzigartige Architektur, die hochgelobte Akustik, das auf Monate ausverkaufte Qualitätsprogramm und Ticketpreise, die auf dem Schwarzmarkt durch die Decke gehen. Und auch wir nutzten den „zweiten Vertriebsweg“, um uns von der neuen Konzerthalle selber ein Bild zu machen. Konnte sie uns überzeugen? → weiterlesen