Er wirkte bis in die kleinste Dorkfkirche: „Modemacher“ Karl IV. – Ein Kaiser in Brandenburg

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Sie ist eine der ersten Porträtskulpturen in der Kunstgeschichte: Die Büste Karl. IV. am Veitsdom. In der Potsdamer Ausstellung gibt es einen Gipsabdruck zu sehen.

Die erste seiner vier Ehen wurde gestiftet, als Karl IV. sieben Jahre alt war. Im gleichen Alter wie seine Frau Blanca. Eine Hochzeit aus politischem Kalkül. Gleich danach wurde das junge böhmisch-französische „Glück“ getrennt. Blanca reiste aus Paris ab, der junge Königssohn aus Prag lernte am französischen Hof Schreiben und Rechnen. Als er schießlich den Thron bestieg,  galt er als erster böhmischer König, der lesen konnte und zudem fünf Sprachen beherrschte. So jedenfalls ist es auf der spannend gestalteten Internetseite des tschechischen Tourismus www.karl700.de zu lesen. Die umfangreiche Ausbildung in Frankreich öffneten dem klugen hellsichtigen Mann sicher auch die Augen für die Schönen Künste. Und um die geht es  vor allem in der Ausstellung „Karl IV. Ein Kaiser in Brandenburg“, die  bis Januar 2017 im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte zu sehen ist.→ weiterlesen

Was Theater kann! Das große Fest zum Spielzeitbeginn

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Auch neue Gesichter gibt es zu entdecken. Frédéric Brossier ist einer der drei neuen Ensembleschauspieler. Er spielt schon jetzt im „Sommernachtstraum“.

Das Theater zeigt am Samstag zum Auftakt der neuen Saison, was die Kunst im Inneren zusammenhält. Ob Schauspieler, Tischler, Inspizient oder Requisiteur – sie alle gestalten eine knallbunte „Vorstellung“, in der sie sich auch selbst den Spiegel vorhalten. An geheimnisvollen Orten zwischen Werkstätten und Bühne können die Zuschauer an offenen Proben teilnehmen, Schau-Aktionen der künstlerischen Abteilungen erleben oder sich auf eine „Kleine Theaterweltreise“ begeben, bei der es auch Kostproben aus kommenden Stücken gibt.
Die Mitarbeiter offenbaren, was Theater alles kann und entfachen ein „Feuerwerk“ aus Licht und Ton und künstlerischer Raffinesse.→ weiterlesen

Gärtner führen keine Kriege: Preußens Arkadien hinter Stacheldraht.

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Lennés Idee der Sichtachsen wurde pervertiert: Denn auch die Grenzer wollten „Sichten“. Allerdings in anderem Sinne. Es ging ihnen um ein „freies Sicht- und Schussfeld“.

Immer wenn ich durch den Sacrower Park laufe, sehe ich unter dem frischen Grün das Blut getöteter Hunde. Am Rande einer Führung durch das Schloss erzählte vor ein paar Jahren ein Mitarbeiter, wie nach dem Fall der Mauer die hier ausgebildeten Grenzhunde erschossen wurden. Sie hatten ihre Schuldigkeit getan.

In der bis 13. November laufenden Ausstellung „Gärtner führen keine Kriege“ gerät der Zuschauer wieder mitten hinein in diese Zeit der tollwütigen Bespitzelung, in der Mensch, Natur und auch Tier skrupellos missbraucht und notfalls zur Strecke gebracht wurden. Da zählte keine Kulturlandschaft, wie sie sich einst Lenné und Pückler unter königlicher Order erdachten und mit Sichtachsen, blühenden Wiesen und schwungvollen Wegen in Szene setzten. Da wurde platt gemacht, was dem Blick auf mögliche Grenzflüchter im Wege stand. Das Schussfeld musste frei sein.→ weiterlesen

Tanzen bis der Arzt kommt: Straßenfest zum Saisonauftakt des Nikolaisaals

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Wenn sie spielen, wird getanzt: die Kölner Jungs Bukahara unterhalten mit Gipsy, Reggae und Balkan Sound

Wie immer zum dreitägigen Saisonauftakt, kommt auch das Straßenpublikum auf seine Kosten. Der Nikolaisaal lädt Samstagabend open air und  ohne Eintritt zur ausgelassenen „Ouvertüre“  der kommende Spielzeit.  Mit Doc Horn & The Hornbabes kann ab 19.30 Uhr in der lichtgetränkten Wilhelm-Staab-Straße getanzt werden, bis der Arzt kommt. Es gibt Rock’n’Roll, Rockabilly und Swing, gewürzt mit einer rebellischen Portion Punkrock. Doch aufgepasst: Auch für den anschließenden PopFolkSwingArabicBalkan von Bukahara sollte man Kraft bewahren. Denn bei diesen Jungs ist ebenfalls klar: „Wenn wir spielen, wird getanzt“ – bis die Pflastersteine glühen.→ weiterlesen