Das neue Jahr wird angeblasen – Mit Vergnügen auf dem Pfingstberg

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Von königlicher Schönheit: das Belvedere auf dem Pfingstberg. Am Neujahrstag gibt es dort um 12 Uhr das traditionelle Bläserkonzert. Foto: SPSG

Es gehört zum Pflichtprogramm für fast jeden unserer Besucher. Wer mit uns gemeinsam Potsdam erkunden will, muss als erstes hoch auf den Pfingstberg. Manchen schwindelt‘s beim Aufstieg der engen Wendeltreppe des Belvedere. Aber der Ausblick lohnt die Mühe: die von Lenné gestaltete Kulturlandschaft zeigt sich von den beiden Aussichtstürmen auf dem Pfingstberg in ihrer ganzen Herrlichkeit – wohl komponiert und voller Überraschungen. Man sieht die Grazie, mit der die Wasserläufe sanftmütig das grüne Eiland durchziehen, spürt das perfekt in Szene gesetzte Zusammenspiel von Natur und Architektur.

Egal von welcher Seite man sich nähert: Der Pfingstberg mit seinem königlichen Belvedere, entworfen von Friedrich Wilhelm IV. höchst persönlich, präsentiert sich weithin sichtbar mit seinen stattlichen Türmen, die wie Ausrufezeichen in die Landschaft gesetzt sind. Je näher man kommt, umso geheimnisvoller gibt sich das Ensemble. Erst wer seinen grünen Gürtel, den romantischen Garten, durchschreitet, erkennt die Schönheit bis in den Kern.

Welcher Ort könnte also passender sein, um das neue Jahr zu begrüßen?! Die Kultursegler empfehlen deshalb, den Silvester-Kater am Neujahrsmittag dorthin auszuführen und dabei den Blechbläsern von „Con Piacere“, was so viel wie „Mit Vergnügen“ heißt, zu lauschen.→ weiterlesen

Miteinander: ein Blick zurück und der Kultursegler-Wunsch für das neue Jahr

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Für den Potsdamer Künstler Peter Rogge sind Engel Spielgefährten, so etwas wie große Geschwister. In seiner aquarellierten Engelserie geht es ihm um den Geist in der Verantwortung: für sich und andere, um das Aufgehoben- statt Ausgeliefertsein. Und dazu kann man gar nicht genug große Geschwister haben.

Es war ein bewegtes Jahr: ein Jahr, das uns aufgewühlt, ja erschüttert hat. Armut und Krieg, vom reichen Westen mit verursacht, klopfen nun an unsere eigene Haustür. Menschen begehren Einlass, die um ihr Leben bangen. Die Angst vor Terrorismus greift um sich und lässt uns erzittern. Und der rechte Mob besetzt mit markigen Worten die Straßen und bellt immer lauter seine Hasstiraden – skandiert von unzufriedenen Mitbürgern, die in allem Fremden eine zusätzliche Belastung fürchten. „Es wird noch kälter in Deutschland“, sagte neulich ein junger einheimischer Mann, der einen dunkelhäutigen Geflüchteten durch Potsdam begleitete. Ich hörte es im Vorbeigehen. Der Satz setzte sich fest. Er meinte sicher nur das Wetter – und sprach doch so viel mehr damit aus.→ weiterlesen

Lebendiges Mittelalter – Carmina Burana im T-Werk

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Foto: G. Gnaudschun

Es beginnt mit einem rasanten Siegeszug: “O Fortuna“, Herrscherin der Welt, sei gepriesen! Nach diesem schmetternden Glückstaumel folgen leisere Töne: sanft und hold wie der Frühling. „Carmina Burana“, das Meisterwerk Carl Orffs, ist voll zarter und zugleich derber Empfindungen. Es ist ein bizarres Spiel aus Licht und Schatten. Aus der umfangreichsten Sammlung weltlicher lateinischer Lyrik des Mittelalters entstanden, verherrlicht es die Liebe, beschreibt die Freuden und auch Leiden des Alltags und prangert die Laster des Klerus und der weltlichen Herrscher an.

„Carmina Burana“, dieser kontrastreiche Dauergast auf allen Konzertpodien der Welt, ist inzwischen am Jahresende zu einer festen Größe im T-Werk geworden.→ weiterlesen