Grenzüberschreitungen: Das Kulturjahr 2018 hebt ab

Das Kulturjahr 2018 lässt sich nicht lange bitten: Es nimmt gleich in den ersten Wochen Fahrt auf. Hier vier Tipps, die wir für Euch aus dem Januar-Kalender herausgepickt haben. 

Made in Potsdam

Bei „Made in Potsdam“, dem renommierten Tanzfestival der fabrik, wird die Frage gestellt: Wie tanzen, wenn es das Wort Tanz nicht geben darf und die Berührung zwischen Mann und Frau ein Tabu ist? Das Stück „Being“, in dem sich eine isländische Choreografin und zwei iranische Tänzer begegnen, erzählt davon. Mit insgesamt 14 Aufführungen, einer Ausstellung und einer Lesung lädt das Festival vom 10. bis 15. Januar ein, Potsdam als Ort der zeitgenössischen Kunstproduktion neu zu entdecken. Zum Auftakt gibt es eine Ode aus Lebensfreude und Rhythmus: die Potsdamer Tänzerin Laura Heinecke & Company gehen gemeinsam mit dem Pulsar Trio in den FLUGMODUS über.

Exotische Melodien und jazzig pulsierende Sounds treffen auf Bewegung und ungewöhnliche Jonglage. „Schon nach kurzer Zeit ergibt das ein sehr lebendiges und sehr gemeinsames Zusammenspiel – einen Flow von Musik und Tanz. Bei der die Musik vom ,Pulsar Trio‘ eine so dynamische Sogwirkung erzeugt, die einen als Zuhörer fast zum ,Abheben‘ bringt.“, schrieb die Kritikerin Astrid Priebs-Tröger nach der Premiere 2016.

https://www.youtube.com/watch?v=DJ4Hk-ORn7A&feature=youtu.be

Feidman plays Beatles

Der großartige Klarinettist Giora Feidman, der wie kein anderer sein Instrument zum Singen und Schluchzen bringt, gastiert mit dem Rastrelli Cello Quartett in der Erlöserkirche. Und zwar gemeinsam mit den Beatles! Sie haben das Songbuch der „Pilzköpfe“ noch einmal aufgeschlagen und ein hundertminütiges Programm zusammengestellt, das ausschließlich Kompositionen der Fab Four erklingen lässt: der berühmten, famosen, fabelhaften Vier.
Das aus Israel stammende Jerusalem Duo – mit Hila Offek an der Harfe und André Tsirlin auf dem Saxofon – wird das Konzert als „special guest“ zusätzlich bereichern.

Sonntag 14.01.2018 um 19 Uhr, Erlöserkirche, Nansenstraße

www.reservix.de

Unterleuten

Wer Juli Zehs Krimi „Unterleuten“ gelesen hat, der wird sich auch die Bearbeitung im Theater nicht entgehen lassen: Noch-Intendant Tobias Wellemeyer hat sich diesen großen spannenden Zeitroman vorgenommen, um ihn am 19. Januar auf die Bühne des HOT zu bringen. Unterleuten liegt im Norden Brandenburgs; kaum hundert Kilometer von Berlin entfernt. Dort sollen Windräder aufgestellt werden. Die Pacht würde an die fließen, deren Flächen ausgewählt werden. Der Kampf entbrennt: Dörfler gegen Städter, Ossis gegen Wessis, die frühere LPG, die das halbe Dorf ernährt, gegen Privateigentümer. Jedes Mittel ist erlaubt.

Das Buch hielt bis zur letzten Seite die Spannung.

www.hansottotheater.de

Moor und Meer

Die kleine feine Galerie Dr. Nöth, gleich in der Nachbarschaft des großen „Barberini“, schwebt gerade durch die 1920er und 1930er Jahre und fragt noch bis zum 14. Januar bildkräftig, ob diese Zeit ein Fest fürs Leben oder ein Tanz auf dem Vulkan war. Die kurze Zeitspanne zwischen den beiden Weltkriegen fasziniert noch immer und Bilder von Schlichter, Nolde, Heckel, Kirchner, Liebermann oder Corinth stimmen auf Glanz und Abgesang einen schillernden Farbkanon an.

Ab 21. Januar geht es dort verheißungsvoll weiter: ans „Moor und Meer“. Die Künstlerkolonien in Worpswede, Ahrenshoop und Pont-Aven machen ihre Aufwartung.

www.artnoeth.de

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