Lebendiges Mittelalter – Carmina Burana im T-Werk

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Foto: G. Gnaudschun

Es beginnt mit einem rasanten Siegeszug: “O Fortuna“, Herrscherin der Welt, sei gepriesen! Nach diesem schmetternden Glückstaumel folgen leisere Töne: sanft und hold wie der Frühling. „Carmina Burana“, das Meisterwerk Carl Orffs, ist voll zarter und zugleich derber Empfindungen. Es ist ein bizarres Spiel aus Licht und Schatten. Aus der umfangreichsten Sammlung weltlicher lateinischer Lyrik des Mittelalters entstanden, verherrlicht es die Liebe, beschreibt die Freuden und auch Leiden des Alltags und prangert die Laster des Klerus und der weltlichen Herrscher an.

„Carmina Burana“, dieser kontrastreiche Dauergast auf allen Konzertpodien der Welt, ist inzwischen am Jahresende zu einer festen Größe im T-Werk geworden.→ weiterlesen

Frostige Stille im „Güldenen Arm“

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Wenn schon kein Schnee liegt, lassen uns wenigstens die Bilder von Rainer Meißle in den Winter eintauchen. Man spürt sie förmlich, die klirrende Kälte und den eisigen Wind, der um die Bäume fegt.  Fast malerisch muten die Landschaftsfotografien von Rainer Meißle an, die derzeit im Museumshaus „Zum Güldenen Arm“ zu sehen sind. Der in der Prignitz lebende Künstler nimmt sich Zeit, um dem empfindsamen, schnell vergänglichen Spiel von Licht und Schatten auf die Spur zu kommen. Er lauscht dem leise wispernden Dialog wundersame Zwischentöne ab. In der Ausstellung „Stille“ taucht der Besucher in entrückte Stimmungen ein, die in Melancholie versinken. Zugleich kann er sich an frühlingsfrischen, munter pfeifenden Akkorden laben. Es ist ein Vielklang, der den Betrachter umfängt und ihm zugleich den Spiegel vorhält. → weiterlesen

Schaurig-schön

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„Oma, wohnt da unten die Hexe?“. Die Frage meines Enkels ist nicht unbegründet. Die Häuserruinen, auf die wir aus 20 Metern Höhe schauen, verströmen märchenhaften Grusel. Die perfekte Szenerie für „Hänsel und Gretel“. Doch die Hexe bleibt in ihrem Versteck und wir können ungestört die weite Aussicht vom Baumwipfelpfad genießen. Stufe für Stufe haben wir ihn erklommen und den Fahrstuhl links liegen gelassen. Schließlich muss man solche Erlebniswelt aus eigener Kraft erobern. Der Wind pfeift uns um die Nase, wir ziehen den Schal enger um den Hals. Doch es geht noch höher: von den leicht schwankenden Bohlen des 320 Meter langen Pfades über die Baumwipfel, klettern wir weitere 20 Meter den Aussichtsturm hinauf.→ weiterlesen

Köttel unterm Baum: Hasenscheiße spielen ihr traditionelles Weihnachtskonzert

Hasenscheiße spielen im Privatclub
Hasenscheiße spielen im Privatclub

„Oft haben Bands tolle Namen, liefern jedoch musikalische Exkremente. Hier isset andersrum.“ –

Hasenscheiße sind eine Institution – schon seit vielen Jahren reist die Potsdamer Band kreuz und quer durch das Land und lässt mit ihren unverwechselbaren „Trash-Balladen“ aus mittlerweile drei Alben die Fan-Schar stetig wachsen. Dabei erzählen die „Hasen“ im feinsten Berlinerisch mit ihren vermeintlich sinnbefreiten bis pseudo-philosophischen Texten (die auf den zweiten Blick aber nicht selten eine tiefere Bedeutung offenbaren) phantasievolle Geschichten, bei denen man sich ein ums andere Mal schmunzelnd fragt, welcher verdrehten Gehirnwindung diese entsprungen sein könnten. Aber zum Überlegen bleibt wenig Zeit: Konzerte von Hasenscheiße sind beste Unterhaltung, die Musik treibt zum Tanzen, Hits wie „Bernd am Grill“, „Die Waden eines Barden“ oder „Süßwasserboys“ gehen sofort ins Ohr und animieren zum Mitsingen.

Eine Konstante im Tourleben der Band ist das schon traditionelle Heimspiel um die Weihnachtstage herum.→ weiterlesen