Sie sind immer wieder für eine Überraschung gut: die Organisatoren von Localize. Wer ihnen folgt, lernt seine Stadt von anderer Seite kennen. Localize füllt Leerräume mit Kultur und belebt ungenutzte Flächen. Im achten Jahr begibt sich das Festival hinaus an den Potsdamer Stadtrand – nach Drewitz. Bis Sonntag residiert es in vier der jüngst leer gezogenen Wohnungen in der Konrad-Wolf-Allee 59: im Pop Up-Hostel „Pension Wolf“. Dort können die Festivalgäste erstmals nicht nur am Tag und in den Abendstunden zu Ausstellung, Performances und Konzerten am Festivalort verweilen, sondern auch übernachten. Urlaub einmal anders.
Im daneben liegenden Aufgang, der 61, breitet sich über vier Etagen zeitgenössische Kunst aus. Etwa 15 Künstler und Künstlergruppen präsentieren Fotografie, Film, Illustration, musikalische Performance und Installation und überschreiben das Ganze mit „acht und null“. Dabei geht es um Themen des Neuanfangs, des Dazwischen-Seins, des Aufbruchs und dem Ende. So setzt sich die Potsdamer Künstlerin Anja Claudia Pentrop in ihren Zeichnungen, Installationen und Briefen mit der Todesstrafe auseinander und zeigt Geschichten von Menschen in der Todeszelle. Der seit zwei Jahren in Potsdam lebende Syrer Murhaf Hussam Eddin stellt seine fotografischen Perspektiven auf die Stadt Potsdam sowie auf seine verlassene Heimat dar, aus der er vor zwei Jahren flüchtete.
Dass die Potsdamer auch wirklich den Weg nach Drewitz finden, gibt es von der Stadtmitte aus geführte Touren. Auf dem Rad und bei Tramfahrten erfährt der Gast Interessantes über die am Wege liegenden Stadtteile.
Localize hat bereits die verschiedensten Brachen bespielt: Sie brachten Leben in den ausrangierten ehemaligen Hauptbahnhof in der Pirschheide, fluteten den ausgetrockneten Stadtkanal mit Kultur … Nun ist Drewitz ihre Bühne.
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