Seit knapp drei Monaten schippern wir, die Kultursegler, durch heimatliche Kulturgefilde. Mit unserem Blog wollen wir Sie auf Veranstaltungen, Bücher und Filme aufmerksam machen, die Sie sonst vielleicht verpassen oder nicht wahrnehmen würden. Auch tolle Ausflugsziele, Wohlfühlorte und andere Entdeckungen am Wegesrand möchten wir mit Ihnen teilen. Wenn Sie regelmäßig und direkt erfahren möchten, was die Kultursegler schreiben, dann können Sie ab sofort den Kultursegler via E-Mail kostenlos abonnieren. So verpassen Sie keinen neuen Beitrag! Tragen Sie dazu Ihre Email-Adresse in das entsprechende Feld in der Sidebar (rechte Spalte) ein.→ weiterlesen
Stadtflüchter

Der erste Blick fällt auf die nackten Damen im „Garten der Schönheit“ von Karl Vanselow. Der betrieb vier Jahre in Werder einen Verlag und frönte schon früh der Freikörperkultur. Während er mit seiner Prosa gern mal die Schwelle zum Kitsch überschritt, setze er als Fotograf die jungen Damen im Eva-Kostüm durchaus wirkungsvoll in Szene. Mit diesem reizvollen Auftritt des schillernden Akteurs von der Blüteninsel wird die Ausstellung „Einfach. Natürlich. Leben. Lebensreform in Brandenburg 1890-1939“ wirkungsvoll eingeläutet. Doch es gibt schon im wohligen Orange des Entrees eine Bildtafel, die den Besucher schmunzeln lässt. Sie zeigt, wie sich unsere Vorfahren anno 1904 ihren Zukunftsstaat vorstellten. → weiterlesen
Schildkrötensuppe statt Stockfisch

Die zarten Streicherklänge des Orchesters malen eine taufrische Morgenwiese: frühlingswarm und sonnendurchwebt. Weichgepolstert nehmen wir Platz im Reich der Idylle – in den sanft fließenden Harmonien von Frederick Delius. Mit einem Grübchenlächeln betritt Martina Gedeck rot-schwarz gewandet die Bühne des Nikolaisaals. Sie greift die sanften Klänge der Musik auf und treibt sie literarisch weiter mit „Babettes Fest“. → weiterlesen
Der Westen kam per Post – Eine Kindheitserinnerung zum Tag der Einheit

Pünktlich zu Weihnachten flog der Westen mitten auf unseren Stubentisch. Auf der fein gestrickten Decke lag das große Paket, auf das wir Kinder wie gebannt starrten. Meine Mutter löste vorsichtig das Papier und legte es behutsam in den Schrank. Erst dann griff sie zur Schere und ließ das Band wegschnipsen. Jeder wollte zuerst seinen Kopf hineinstecken und seine Ansprüche geltend machen. Doch noch war das Geheimnis unter einem raschelnden Seidenpapier mit rankenden Rosen verborgen, die förmlich zu duften begannen.→ weiterlesen