Der Westen kam per Post – Eine Kindheitserinnerung zum Tag der Einheit

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Süße Verlockung – Ost und West

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Pünktlich zu Weihnachten flog der Westen mitten auf unseren Stubentisch. Auf der fein gestrickten Decke lag das große Paket, auf das wir Kinder wie gebannt starrten. Meine Mutter löste vorsichtig das Papier und legte es behutsam in den Schrank. Erst dann griff sie zur Schere und ließ das Band wegschnipsen. Jeder wollte zuerst seinen Kopf hineinstecken und seine Ansprüche geltend machen. Doch noch war das Geheimnis unter einem raschelnden Seidenpapier mit rankenden Rosen verborgen, die förmlich zu duften begannen.→ weiterlesen

Steh-Espresso und Baby-Konzerte

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Das freundliche Gesicht des „Ricciotti“: Tanja Hofmann führt Regie im mediterranen Café im Nikolaisaal, das am morgigen Samstag eröffnet. / Foto: he

Ein Espresso im Stehen – schnell mal auf die Husche. Für nur einen Euro. So etwas fehlte bislang in Potsdam. Heike Bohmann kennt das aus Frankreich. „Wenn man irgendwo im Hafen mit dem Boot anlegt, gibt es überall so ein Tässchen am Tresen“. Dieses romantische Gefühl von Urlaubsflair holte sich die Prokuristin nun direkt an den Arbeitsplatz: in den Nikolaisaal. Dort eröffnet am Samstag im barocken Vorderhaus das „Ricciotti“: für die Mitarbeiter des Veranstaltungshauses eine Kantine im besten Sinne, für Konzertbesucher und Flaneure eine lichtdurchflutete gemütliche Stätte zum Innehalten und Genießen. → weiterlesen

Einladung zum Lächeln

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Edel, hilfreich und gut – Nutzobjekte von Künstlerinnen und Künstlern in der Galerie Ruhnke

Der rot leuchtende Stuhl strahlt dem Besucher einladend entgegen. Doch wer sich draufsetzt, wird ihn schnell wieder verlassen. Bequem ist anders. Ja, man fühlt sich trotz der Wuchtigkeit dieser originellen Holzkonstruktion fasst eingepresst. Irgendwie erinnert dieses Nichtsitz-Vehikel an Omas Ohrensessel ebenso wie an einen elektrischen Stuhl.
Bunt, elegant, aber auch schräg und absurd sind die Nutzobjekte von 15 Künstlerinnen und Künstlern, mit denen die neue Ausstellung in der Potsdamer Galerie Ruhnke am Samstag eröffnet wird.→ weiterlesen

Wo die Waschbären weinselig tanzen

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Zwischen den Reben. Vom Töplitzer Weinberg aus hat man einen weiten Blick auf die Havellandschaft.

Die torkelnden Waschbären sind uns nicht begegnet. Die laben sich lieber in den Abendstunden an den gärenden Trauben. Allerdings haben es ihnen die Wolenskis schwerer gemacht, um an den verlockenden Rebensaft zu gelangen. 12 Kilometer blaue Netze zogen die Weinbauern durch die Töplitzer Weinstöcke und halten nunmehr Waschbären und auch Stare und Wespen auf Distanz. Jedenfalls ein bisschen.

Umso willkommener sind die einkehrenden Zweibeiner, die mit ihrem Gläschen Riesling oder Regent bis hoch auf den Berg steigen dürfen: „Wein erleben, wo er wächst“ – so der Slogan des Weinguts Klosterhof Töplitz.→ weiterlesen