Auch der beliebte brandenburgische Dorfkirchensommer muss weitgehend pausieren. Doch trotz Corona-Pandemie finden einige Konzerte und Lesungen statt, obwohl nur wenige Mitwirkende und Zuhörer teilnehmen dürfen. So in der kleinen Dorfkirche von Satzkorn, ein im 17. Jahrhundert umgebauter Feldsteinbau, der umgeben ist von einem Friedhof mit Gräbern aus der Historie des Dorfes. Lesungen haben dort eine gute und lange Tradition. Sogar prominente Schauspieler-Größen wie Ulrich Matthes vom Deutschen Theater waren dort schon zu Gast. Nun kam die Potsdamer Verlegerin und Autorin Barbara Wiesener in die Kirche, um das in ihrem Arke Verlag erschienene Buch „Trümmerkinder – Kriegskinder erzählen“ vorzustellen und daraus zu lesen. → weiterlesen
Das Ego im Rampenlicht. Fotografien des Modedesigners Karl Lagerfeld in der Moritzburg Halle
Die Selbstinszenierung hat einen Namen: Karl Lagerfeld. Im Innenhof des Kunstmuseums Moritzburg in Halle geben sich mehr als 30 fotografische Selbstporträts des Modedesigners ein Stelldichein. Lagerfeld, der immer im Rampenlicht stand, hat sein Ego gern nach außen gestellt: Dunkle Brille, weiße Haare, bis zum Jahr 2000 war da noch ein Fächer. Überlebensgroß sind die Fotografien. Mit selbstironischem Blick hat er sie bedacht, dabei auch die eigene Endlichkeit nicht außer Acht gelassen: „Meine Devise im Leben ist: Es fängt mit mir an und hört mit mir auf“. War dieses Bonmot ernst gemeint, weil er sich in der Modewelt als der Größte sah und in dieser Branche eine Selbstvermarktung unerlässlich ist? Mit diesem Nachdenken durchschreite ich die Ausstellung Karl Lagerfelds, der in Hamburg geboren wurde, in Paris lebte und arbeitete. Am 19. Februar 2019 starb er mit 85 Jahren.→ weiterlesen
Dreiecksbeziehung zwischen den Sitzreihen. Endlich wieder Kino
Die erste Veränderung ist schon von weitem zu sehen, die zweite folgt auf dem Fuß. Im luftigen Außen-Entree des Thalias sind zwischen der verglasten Kinoreklame Tische aufgestellt. Die abendlichen Gäste schlürfen genüsslich ihren Aperol und ihr Bierchen, während sich andere durch die ursprüngliche Ausgangstür Eingang zur Kinokasse verschaffen. Verkehrte Welt.→ weiterlesen
Kornblumenblau. Christian Heinze bringt „Land und Licht“ in die Kirche von Velten
Er fährt oft durch Alleen, saugt sich voll mit Bildern, Farben, dem Rhythmus der Baumstämme, den Korn- und Mohnblumen. Christian Heinze besucht Dorfkirchen, die viel von der Geschichte des Ortes und vom Glauben ihrer Bewohner erzählen, beobachtet Vögel und macht an malerischen Teichen Ruhepausen. Im märkischen Land findet der Maler immer wieder seine bevorzugten Motive und Ausstellungsräume. Wie jetzt in der preußisch-akkuraten Kirche von Velten, in der seine Sommerschau „Land und Licht“ zu sehen ist.
Pfarrer Markus Schütte hat mit einem Team von Gemeindegliedern die Bilder ausgewählt. Bei der Fülle von Ölbildern, Aquarellen und Grafiken, die im Atelier des Potsdamer Künstlers zu finden sind, war dies keine leichte Aufgabe. Mit expressiver Farbigkeit gibt er den märkischen Landschaften Kraft und Dynamik, ob in den Radierungen oder Ölbildern. Es sind Bilder von einer gelassen-heiteren Stimmung, oftmals ist Melancholisches zu entdecken und lassen beschauliche Momente zu. Faszinierend sind die eingefangenen Lichtstimmungen, in denen der Glanz der aufgetragenen Farben für sich einnimmt.→ weiterlesen