Vielgesichtig. Willi Sitte im Selbstporträt von 1980
Wahrscheinlich hätte ich nicht zu einem Buch über den DDR-Maler Willi Sitte gegriffen. Vor allem seine späten Bilder waren mir oft zu monströs: Grobe Fleischeslust statt spannungsreicher Sinnlichkeit. Doch nun hatte sich Aron Boks, sein Urgroßneffe, ans Werk gemacht, und sich auf die Spurensuche nach seinem 2013 verstorbenen umstrittenen Verwandten begeben. Den 25-Jährigen durfte ich bereits zweimal als begnadeten Moderator beim Poetry Slam im Waschhaus erleben: witzig, selbstironisch, schlagfertig. Also griff ich auch zu seinem dokumentarischen Erstling. Und las mich fest!