Der kackende Tió – Über einen magischen Baumstamm, der Mandarinenschalen isst, um Geschenke zu produzieren.

Es mag wie ein schlechter Witz klingen, aber in der katalanischen Weihnachtstradition gibt es mehrere Figuren, die mit dem Stuhlgang zusammenhängen. So verrichtet in der Krippe die Figur des „Caganers“, des Hirten, hinter dem Stall seine Notdurft. Sie soll die Fruchtbarkeit der Erde symbolisieren. Das mag für die Bauern noch logisch sein, aber die Menschen der Stadt oder die Touristen bestaunen die katalanische Krippe sehr skeptisch mit großen Augen.

Die zweite Figur, die sich auf den Stuhlgang bezieht, ist noch spektakulärer und viel interaktiver als der „Caganer“. Es ist der „Tió“: ein magischer Baumstamm, der für die Kinder Kataloniens zu Weihnachten Geschenke produziert.→ weiterlesen

Merkel, Snowden und der eigene Alltag. Gerhard Schöne singt auf seiner neuen CD „Summen, Singen, Schreien“ Lieder nach Psalmen

Auch Angela Merkel ist anwesend. Auf seiner neuen CD „Summen, Singen, Schreien“ hört man, dass der Liedermacher Gerhard Schöne Sympathien für die Bundeskanzlerin hegt, insbesondere in Sachen Flüchtlingspolitik. „Im letzten Wahlkampf hab ich es gespürt, wie leidenschaftlich mich so viele hassen, als hätte ich ihr Deutschland ruiniert, Menschen in Not hab ich herein gelassen“, lässt Schöne die Kanzlerin sagen. → weiterlesen

Geschlagene Mütter, verlassene Töchter, Dorfnazis und ein Mord – meine Sommerlektüre

Mein Lesesommer ist weiblich und kommt auf weiten Schwingen daher. Meist erzählt er von einem frühen Schmerz, der im Laufe des Lebens mühsam abgetragen wird. Da gibt es eine Mutter, die ungewollt ihr Kind verlassen muss, eine versuchte Vergewaltigung, viel Einsamkeit und immer wieder die große Sehnsucht nach der erfüllten Liebe. Nein, es sind keine Schmonzetten mit überschäumenden Herz-Schmerz-Wallungen. Frauen schreiben über Frauen, die sich durchboxen müssen: gegen Voreingenommenheit, männliche Dominanz, eigene Versagensängste. Die Bücher kamen durch Empfehlung, Weiterreichung oder als Geschenk auf mich zu. Und dass sie allesamt von Frauenhand geschrieben sind, wollte der Zufall.→ weiterlesen

Kleingehackte Vitaminkolosse: Unterwegs mit dem Kräuterkäthchen

Sie haben mich schon oft in die Raserei getrieben, ja, mich zu wahren Wutausbrüchen provoziert. Seit meiner Kräuterwanderung ist nun alles anders: Der Giersch darf weiter in meinen Beeten wuchern und der nimmermüde Hopfen – na mal sehen! Das Kräuterkäthchen aus Potsdam-Eiche ist eine wahre Verführerin. Sie weiß in ihrer angenehm zurückhaltenden Art, die Wildkräuter zu adeln. Unkraut gibt es bei ihr nicht, nur Nebenkräuter. Aber der Giersch als Lieferant von Eisen, Kalium, Eiweiß und Vitamin C steht ganz oben auf ihrer Liste kulinarischer Köstlichkeiten, die förmlich in die Salatschüssel hinein wachsen. Mein Einwand, dass mir das Wurzelwerk des Gierschs die Blumen vertreibt, pariert sie schlicht mit dem Argument: „Das zeigt, welche Kraft in ihm steckt“.

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